Die wahren Ziele der Alternative für Deutschland (AfD)
Wen rettet die Alternative für Deutschland?
von Rolf Schendel
Am 07.03.13 veröffentlichte die Systempresse Frankfurter Rundumschau den Beitrag „Euro-Kritiker gründen eigene Partei“ von Markus Sievert. Darin geht es um die Gründung der Alterative für Deutschland (AfD).
Der Autor vermerkt dazu: „Bisher greift im Bundestag nur die Linkspartei die in der Bevölkerung verbreitete Unzufriedenheit mit der Rettungspolitik auf. SPD und Grüne fordern zwar Korrekturen, etwa mehr Wachstumsimpulse für die notleidenden Länder in Südeuropa. Die Rettungspakete trugen sie aber im Parlament stets mit.“
Mit der Parteigründung im April als Alternative für Deutschland (AfD) verbinden die Aktivisten dieser Bewegung die Hoffnung, dass möglichst viele der mit der Euro-Politik unzufriedenen Bürger der Partei den Einzug in den Bundestag ermöglichen. Und damit hat sie gute Chancen durchzukommen. Aber sind sie eine Alternative? Nein, nicht wirklich.
Wer sind die Hintermänner der Akteure und was ihre Ziele?
Die Recherche bislang veröffentlichter Informationen zu den Akteuren der Alternative für Deutschland (AfD) erleichtert dem Leser die wichtige Antwort auf die Frage „Wem nützt diese Partei?“
Professor Bernd Lucke ist einer der Gründungsväter der „Alternative für Deutschland“. Er war auch Gründungsmitglied der eurokritischen “Wahlalternative 2013″ und trat bereits 2005 in Erscheinung, als er gemeinsam mit der neoliberalen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ den Hamburger Appell initiierte.
Die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) ist eine marktliberale Lobby-Organisation, die von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie finanziert wird.
Marktliberal das heisst Marktfreiheit, die totale Freigabe der Märkte von allen Regeln und Grenzen. Sie führt direkt zur Monopolwirtschaft jener die den Markt beherrschen.
Deren Ziel ist es, dass der Arbeitsmarkt und das Bildungswesen stärker auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausgerichtet werden. Was sich so nett anhört bedeutet das die Gesellschaft die künftigen Arbeitssklaven der Monopole ausbilden soll und somit ihre eigene Versklavung finanziert und fördert.
Alleingesellschafter der INSM ist das Institut der deutschen Wirtschaft. Das Stockholm Network, eine der Dachorganisationen neoliberaler Denkfabriken, führt die INSM als Mitglied.
Das Institut der deutsche Wirtschaft Köln (IW) ist ein die Arbeitgeber-Interessen vertretendes Wirtschaftsforschungsinstitut, ähnlich wie der Bürgerkonvent. Es wird von den Verbänden und Unternehmen der privaten Wirtschaft finanziert. Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).
Hier ein kleiner Überblick über die Vernetzungen
Stefan Homburg, ein weiteres Gründungsmitglied der Alternative für Deutschland, war von 1996 bis 2003 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, 2003/2004 Mitglied der Föderalismuskommission von Bundestag und Bundesrat und von 2004 bis 2007 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Herr Homburg berät zahlreiche Politiker und ist seit 2005 im Aufsichtsrat der Versicherungsgruppe Hannover (VGH) und seit 2010 Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der MaschmeyerRürup AG. (C.Maschmeyer bekannt durch Verwicklungen in Parteispenden, Rürup für die nach ihm benannte Rentenreform, die sich als Abzocke entpuppte)
Prof. Roland Vaubel, einer der maßgeblichen Unterstützer der Alternative für Deutschland, wird als Währungspolitik-Experte benannt. Er verfügt über beste Verbindungen zum CATO-Institute. Dieses zählt zu den einflussreichsten Denkfabriken der USA und gilt als Verfechter des klassischen Liberalismus. Im Bereich der Wirtschaft tritt das Institut für eine umfassende Privatisierung im Bereich der Sozialversicherung und für die Einführung von Bildungsgutscheinen ein. Die Sozialwissenschaftler Dieter Plehwe und Bernhard Walpen führen das Cato Institute in einer Liste von 93 neoliberalen Denkfabriken mit direkter Beziehung zu Mitgliedern der Mont Pelerin Society.
Die Mont Pelerin Society ist ein 1947 gegründeter Zusammenschluss liberaler Intellektueller, deren Ziel die Verteidigung und Förderung von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Privateigentum und Wettbewerb ist. Seit 1949 trifft sich die Gesellschaft einmal jährlich. Die Mitgliederzahl liegt heute bei über 500. Die Zeithistoriker Anselm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael sehen die Mont Pelerin Society zusammen mit dem Institute of Economic Affairs als den „Kern eines Netzwerks pronociert antisozialistischer und bisweilen radikal liberaler Wirtschafts- und Gesellschaftstheoretiker“.
Die Sunday Times bezeichnete die Mont Pelerin Society als „die einflußreichste, wenn auch wenig bekannte Denkfabrik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ Deren Ziel besteht darin, den Liberalismus als dominantes Prinzip sozialer Organisation durchzusetzen. Die Verfechter vertreten die Auffassung, dass auch in einer Demokratie politische Entscheidungen nur entfernt über Wahlen, sondern vermittels „Think-Tanks“ getroffen würden.
D. Plehwe und B. Walpen geben eine Liste von 93 Denkfabriken in direkter Beziehung zu MPS-Mitgliedern an. Für den deutschsprachigen Raum sind dies:
Deutschland
• Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
• Stiftung Marktwirtschaft
• Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft
• Friedrich-Naumann-Stiftung
• Walter Eucken Institut
Österreich
International Institute ‘Austrian School of Economics’
Schweiz
• Institut universitaire de hautes études internationales
• Liberales Institut
• Schweizerisches Institut für Auslandforschung
Joachim Starbatty, ein weiteres Gründungsmitglied der Alternative für Deutschland, ist seit 1991 Vorsitzender des Vorstands und des Wissenschaftlichen Beirats der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft. Er ist seit 1986 Mitglied der Tübinger Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Internationale Wirtschaftsordnung“. Herr Starbatty war in den 1990er Jahren Mitglied und bei der Europawahl 1994 Listenkandidat der Partei Bund freier Bürger – Offensive für Deutschland.
Herr Starbatty ist Mitautor des Jenaer Aufrufes zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft zusammen mit Michael Borchard (Konrad-Adenauer-Stiftung), Uwe Cantner, Andreas Freytag und Rupert Windisch (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena), Nils Goldschmidt und Michael Wohlgemuth (Walter Eucken Institut), Gerd Habermann (Die Familienunternehmer – ASU), Martin Wilde (Bund Katholischer Unternehmer), Lars Vogel (Ludwig-Erhard-Stiftung) und Joachim Zweynert (HamburgerWeltwirtschaftsInstitut)(HWWI).
„Die Familienunternehmer – ASU e.V.“ gehen aus der „Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer“ (ASU) hervor. Sie sind die politische Interessenvertretung deutscher Familienunternehmer. Die ASU wurde 1949 gegründet und im Mai 2007 in „Die Familienunternehmer – ASU“ umbenannt. Dem Verein gehören etwa 5000 Mitglieder an, die rund 1,7 Millionen Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von ca. 315 Mrd. Euro erzielen (Stand: 2010).
Das Hamburger Weltwirtschafts Institut (HWWI) erstellt Gutachten für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und vertritt grundsätzlich auch deren wirtschaftsliberale Positionen. Das HWWI ist Mitglied der Jenaer Allianz, der die folgenden weiteren wirtschaftsliberalen Organisationen angehören: Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, Ludwig-Erhard-Stiftung, Bund Katholischer Unternehmer, Die Familienunternehmer – ASU, Institut für Wirtschaftspolitik, Konrad-Adenauer-Stiftung, Leipziger Wirtschaftspolitische Gesellschaft, Walter Eucken Institut und Wilhelm-Röpke-Institut.
Prof. Hans-Olaf Henkel zählt zu den wichtigsten Unterstützern der Alternative für Deutschland. Herr Prof. Henkel ist ein deutscher Manager, Verbandsfunktionär und politischer Publizist. Er war Manager bei IBM, Präsident des BDI und Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Seit 2006 berät er die Bank of America, um deren Marktposition in Deutschland auszubauen. Prof. Henkel ist Mitglied der Aufsichtsräte von Bayer AG (Leverkusen), Continental AG (Hannover), Daimler Luft- und Raumfahrt AG (München), SMS GmbH (Düsseldorf), Ringier AG (Zofingen/Schweiz) und Heliad Equity Partners (Frankfurt/Zürich).
Die Bank of America Corporation ist seit Juli 2006 das größte Kreditinstitut der Vereinigten Staaten mit Hauptsitz in Charlotte, North Carolina. Gemessen am Eigenkapital wurde die Bank of Amerika im Jahre 2012 vom britischen Fachmagazins „The Banker“ als größte Bank der Welt eingestuft. Die Bank beschäftigte im Jahr 2011 282.000 Angestellte in 5.700 Filialen und erwirtschaftete einen Umsatz von 94 Mrd. US-Dollar. Die Bilanzsumme wurde 2011 mit 2,12 Billionen US-Dollar ausgewiesen.
Ja, Danke!
Da scheint vieles im Unargen zu liegen, was sonst kaum jemand weiß
Interessant