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Der Milliardenkredit des Strauss

Die Behauptung verschiedener Medien, einschliesslich des Bundesbeauftragten für Unterlagen der Stasi suggeriert dem Leser das der Strauss-Kredit der BRD die DDR vor dem Zusammenbruch gerettet hätte. Dieses Märchen wird immer und immer wieder zitiert. Daher wollen wir das mal „aufarbeiten“.

Zitat:
1982 gerät die DDR finanziell in die Klemme – und wendet sich an den Klassenfeind im Westen. Polen erklärt sich bereits 1981 für bankrott, die DDR steht unmittelbar davor. Allein zur Finanzierung ihrer Verbindlichkeiten im Ausland benötigt sie dringend weitere Devisen und neue Kredite, die ihr aber westliche Banken inzwischen verwehren.
Eine erste Kreditquelle für die DDR taucht im Frühjahr 1982 auf. Geplant ist die Gründung einer deutsch-deutschen Finanzierungsgesellschaft zwischen „einer staatlichen Institution der Bundesrepublik Deutschland“ und der KoKo-Firma Intrac, mit Sitz in der Schweiz. Die Idee: Im Gegenzug zu Erleichterungen im innerdeutschen Verkehr wie der Senkung des Reisealters soll die DDR aus der Finanzierungsgesellschaft einen Kredit von vier bis fünf Milliarden DM erhalten. Im Herbst 1982 kommt es in Bonn zu einem Regierungswechsel.
Der Bonner Regierungswechsel bringt einen Konkurrenzvorschlag mit sich, bei dem die beiden Symbolfiguren des deutsch-deutschen Ideologiestreits, Strauß und Schalck, maßgeblich die Fäden in der Hand haben. Im Auftrag von Erich Honecker übernimmt der KoKo-Chef die Verhandlungen. Das Züricher Modell ist bald aus dem Rennen.
Schalcks Staat braucht eine Milliarde D-Mark – erst mal.
Das Rendezvous beim Schlachter im Mai 1983 war der Anfang einer großen Geldbeschaffung für die DDR. Im Sommer 1983 ist der von Strauß und Schalck-Golodkowski eingefädelte Kreditvertrag dann unter Dach und Fach. Bürge ist die Bundesregierung, ihre Sicherheit im Falle der Nichtzahlung ist ihrerseits die Nichtzahlung der Transitpauschale.

Der bayerische Ministerpräsident fädelte das Milliardengeschäft mit dem klammen Arbeiter- und Bauernstaat ein. Als freiwillige Gegenleistung, erklärt sich die DDR bereit, unter anderem die Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze abzubauen.
Klammheimlich fädelt CSU-Chef Franz Josef Strauß zwei Milliardenkredite für den SED-Staat ein.
Am 29. Juni wird der Milliardenkredit bekannt. Die Öffentlichkeit reagiert überrascht und ratlos. Nicht wenige sind richtiggehend empört, vor allem auch Hardliner in Strauß‘ eigener Partei. Wie kommt der CSU-Vorsitzende dazu, nach all den kraftmeiernden Tiraden gegen die Kommunisten nun ausgerechnet dem „Reich des Bösen“ finanziell unter die Arme zu greifen?
Mehr als ein Jahr nach Schalcks Visite beim Klassenfeind, am 25. Juli 1984, hatte die SED-Führung ihr Ziel endlich erreicht: Die Bundesregierung segnete auch den zweiten Milliardenkredit  deutscher Banken an die marode DDR ab. Die Summe von 950 Millionen.

Insgesamt waren es also 1, 95 Mrd. DM in 2 Krediten.

 

In Wolfram Bickerichs Buch über den CSU-Politiker Strauss heißt es, die Begegnung mit dem DDR-Unterhändler habe Strauß auch dazu genutzt, „Kontakt zu den Geschäftemachern in seiner Clique“ zu vermitteln. Auch ist dort die Rede von einer Provision von 8,75 Millionen Mark aus dem Kredit. Nicht bekannt ist, wer davon profitierte. Die Konsequenzen erlebte er nicht mehr. „Weil er dem SED-Regime ermöglichte, ohne die überfälligen Reformen weiterzumachen, ebnete er ihm den Weg in den Ruin“, urteilt sein Biograf Stefan Finger.
In der Biografie Stefan Fingers heißt es weiter, Strauß sei überzeugt davon gewesen, dass kommunistische Staaten wirtschaftlich nicht überlebensfähig seien. Daher habe er die pragmatische Strategie verfolgt, die Systeme durch kurzfristige Stützung auf lange Sicht zu destabilisieren und damit zum Zusammenbruch des Ostblocks beizutragen.

Quellen:
http://www.bstu.bund.de/DE/Presse/Themen/Hintergrund/20130628-milliardenkredit.html
http://www.handelsblatt.com/archiv/60-jahre-deutsche-wirtschaftsgeschichte-milliardenkredite-hilfe-fuer-die-ddr/v_microsite/2685948.html
und  http://www.br.de/nachrichten/strauss-kredit-ddr100.html

Und hier die Wahrheit, die DDR hat den Milliardenkredit der sie „gerettet“ hat, nichtmal angerührt, sie hat ihn gespart auf 10 Mrd. DM. Strauss dagegen hatte vor die DDR finanziell zu destabilisieren, das klappte nur nicht.

Milliardenkredit an die bankrotte DDR von Strauß

Milliardenkredit an die bankrotte DDR von Strauß – die Wahrheit

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Diskussionen

2 Gedanken zu “Der Milliardenkredit des Strauss

  1. Sehr witzig, wenn man bedenkt, dass man heute behauptet, man hätte die Milliarden nur „hin- und hergeschoben“ um durch Tricksereien Zahlungsfähigkeit präsentieren zu können. Zudem widersprechen auch die Zahlen der Auslandsverschuldung im Westen. Diese konnte man im Verlaufe der 80er senken! Hier sieht man auf Seite 3, dass die Schulden bei der BRD massiv abgebaut wurden: http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m9921.pdf

    Verfasst von Doed | 4 Mai, 2017, 7:15 am
    • Ja ich weiss, im Lügen sind die Wessis unglaublich, sowas verbreiten die ja in Schulen und die jungen Leute hören das von allen Seiten und werden regelrecht verdummt. Dumme kann man besser regieren.

      Verfasst von monopoli | 11 Mai, 2017, 12:42 am

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