Das DDR-Wirtschaftswunder
Blühende Landschaften hatte Helmut Kohl für die DDR prognostiziert, wenn nun denn endlich die marode DDR-Wirtschaft beseitigt worden wäre. Wie von vielen anderen Prognosen ist auch von dieser nicht so viel übrig geblieben. Das was sich in den Köpfen der Menschen aber festgefressen hat, ist das Bild einer ineffizienten und kaputten DDR Wirtschaft, die dringend der Hilfe aus dem Westen bedarf, um ein kapitalistischen System zu etablieren. Aber stimmt das auch? Die Wahrheit sieht anders aus. Was können wir aus der DDR-Wirtschaft lernen?
Am 05. April 2014 befragte Michael Friedrich Vogt. die ehemaligen Manager der DDR Wirtschaft Dr. Klaus Blessing & Katrin Rohnstock.
Dr. Klaus Blessing – ehemaliger DDR Industriestaatssekretär spricht vielmehr über die Veruntreuung der Treuhand, von einem Ausverkauf einer anders strukturierten aber durchaus leistungsfähigen Wirtschaft, denn das Kohl’sche Bild ist schief, ist westliche BRD-Propaganda.
Immer wieder ist über die DDR-Wirtschaft zu lesen, ohne den ‚Wendeherbst‘ von 1989 wäre unweigerlich ihr baldiger Kollaps eingetreten. Nur wenige stellen diese seit mehr als 20 Jahren kolportierte These in Frage.
Die Anthologie «Was können wir aus der DDR-Wirtschaft lernen?» rückt die wirklichen Verhältnisse in den Fokus. Wirtschaftstheoretiker wie Christa Luft und Klaus Blessing und Wirtschaftspraktiker dazu gehören die in diesem Buch versammelten Kombinatsdirektoren, in deren Verantwortungen ehedem Zehntausende Beschäftigte arbeiteten berichten aus ihren Erfahrungen und zeigen die Realität in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit. Sie melden nicht nur begründete Zweifel an der grassierenden Kollaps-These an, sondern schildern auch mit viel Sachverstand, was auch heute noch aus diesem reichen Erfahrungsschatz zu lernen ist.
Was vielmehr und überraschend für „Wessis“ und entgegen der westlichen Propaganda entsteht, ist das Bild eines DDR-Wirtschaftswunders.
Publikationen:
Die Kombinatsdirektoren, Jetzt reden wir: Was heute aus der DDR-Wirtschaft zu lernen ist
Kombinatsdirektoren erzählen. Ein Projekt zur Erkundung der DDR-Wirtschaftsgeschichte, Rohnstock-Biografien
Klaus Blessing, Es reicht: Zwanzig Jahre ausgeplündert, ausgegrenzt, ausgespäht
Klaus Blessing, Die Schulden des Westens: Was hat die DDR zum Wohlstand der BRD beigetragen?
Die Veruntreuung der Treuhand – Interview mit Dr. Klaus Blessing, https://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU
Websites:
www.klaus-blessing.de
www.rohnstock-biografien.de
DVD-Sonderedition, Laufzeit ca. 60 Minuten
Die Veruntreuung der Treuhand
Dr. Klaus Blessing im Gespräch mit Michael Vogt
Blühende Landschaften hatte Helmut Kohl für die DDR prognostiziert, wenn nun denn endlich die marode DDR Wirtschaft beseitigt worden wäre. Wie von vielen anderen Prognosen ist auch von dieser nicht so viel übrig geblieben.
Heute ist die Verödung in der ehemaligen DDR unübersehbar. Es gibt kaum noch Betriebe, die den Raubzug des Westens überlebt haben. Dörfer und Städtchen auf dem Land veröden durch die Abwanderung der jungen Leute, die eine berufliche Perspektive im Westen suchen. Die rücksichtslose Ausplünderung der Bevölkerung des zweiten Deutschen Staates erfolgte nicht durch den Sozialismus, sondern nach der „Wende“.
Das was sich in den Köpfen der Menschen aber festgefressen hat, ist das Bild einer ineffizienten und kaputten DDR Wirtschaft, die dringend der Hilfe aus dem Westen bedarf, um ein kapitalistischen System zu etablieren. Dr. Klaus Blessing – ehemaliger DDR Industriestaatssekretär spricht über die Veruntreuung der Treuhand.
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