Das Monopol kontrolliert die Wirtschaft, daher sollte man schon wissen wer eigentlich dieses diffuse Monopol ist, also haben wir uns die Mühe gemacht, mal das absolute Ranking dieser Monopole herauszufinden.
In der TIME-Industrie (Telekommunikation, Informationstechnologie, Massenmedien und Entertainment) verschwimmen die Grenzen. Der Typus des klassischen „Medienmoguls“ wie ihn heute nur noch Rupert Murdoch in Reinform verkörpert, stirbt aus. Figuren wie Silvio Berlusconi oder Michael Bloomberg, die mit Hilfe der Medien an die politische Front drängen, gibt es im Unterschied dazu häufiger.
Medienunternehmer eines neueren Typus stellen z. B. die Google-Manager Sergey Brin, Larry Page und Eric Schmidt dar. Sie betreiben Lobbying im Hintergrund und setzen auf Kooperationen mit den Wettbewerbern (Google Inc. z. B. mit Yahoo Inc.). Es sieht danach aus, als ob die Zukunft visionären Medienunternehmern gehört, die wirtschaftlich, technisch und publizistisch kompetent sind und mehr oder weniger offen politische Macht ausüben. Dass die neuen Medienunternehmer nicht bloß Werbegelder einkassieren, sondern auch politische Macht ausüben zeigt beispielhaft das Abkommen zwischen Google Inc. und der chinesischen Regierung, das zum Blocken des Googleangebots in China führte.
Zwei Drittel der Anteile im Meinungsmarkt bei fünf Medienkonzernen
Der Meinungsmarkt in Deutschland wird geprägt von fünf Medienkonzernen, auf die rund zwei Drittel der Anteile im Meinungsmarkt entfallen. Dabei haben die ARD mit einem Anteil von 22,2 Prozent, Bertelsmann mit 14,2 Prozent, Pro Sieben Sat 1 mit 8,9 Prozent, Axel Springer Verlag mit 8,4 Prozent und das ZDF mit 7,5 Prozent die größten Anteile. Auf zehn weitere Medienunternehmen, die jeweils mindestens einen Anteil von einem Prozent haben, entfällt ein Marktanteil von zusammen 17 Prozent.
Darunter sind die größten die Südwest Presse/SWMH mit 2,6 Prozent, Burda und Bauer mit einem Anteil von jeweils 2,1 Prozent, United Internet mit 1,8 Prozent, die Zeitungsgruppen DuMont Schauberg (1,9 Prozent), Madsack (1,5 Prozent), WAZ (1,4 Prozent), die Telekom und Holtzbrinck mit jeweils 1,3 Prozent sowie der MZV mit 1,1 Prozent.
„Die aktuellen Daten im Medienvielfaltsmonitor zeigen, dass die Medienlandschaft in Deutschland noch von relativ hoher Vielfalt gekennzeichnet ist“, meint BLM-Präsident Siegfried Schneider. Dabei verschweigt er wohlweisslich das Ostdeutschland in dieser Medienlandschaft praktisch nicht existent ist und seit der Wiedervereinigung praktisch nie existent war.
Für Konzerne ist das insgesamt eine recht überschaubare Truppe die zudem auch noch über die DPA mit Meldungen bombardiert werden um Meinung zu machen.
Wer macht die Meinung?
Die meinungsrelevantesten Medien sind 2011:
Als Leitmedien fungieren dabei besonders:
Die Angebotsstruktur ist mit 255 Privatradios ebenso wie die Gesellschafterstruktur sehr vielfältig.
– Größere Anteile am Hörermarkt entfallen auf die die RTL-Gruppe (u. a. 104.6 RTL, Spreeradio) mit einem Marktanteil an der Radionutzung von 8,7 Prozent,
– die Regiocast (u. a. Radio R.SH, R. SA, Radio PSR, Radio BOB!, 90elf.) mit einem Marktanteil von 4,0 Prozent,
– Burda mit 3,3 Prozent,
– Studio Gong mit 2,7 Prozent und
– Springer mit 2,1 Prozent.
Die Parteienpräsenz in den TV-Medien war im Dezember 2012 nach der Anzahl der Auftritte von Politikern:
Im Januar/Februar 2013 war die Präsenz der Linken pünktlich zur Wahl gleich Null. Was für ein Zufall.
Die Daten sind ermittelt von der Bayrischen Landesmedienanstalt und unter Medienvielfaltmonitor abrufbar.
Buchempfehlung zur Verknüpfung von Medien und Politik
Um zu verstehen wie die 5. Säule der Demokratie funktioniert ist hier ein schönes Buch erschienen:
Neuerscheinung: Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. Von Uwe Krüger
2013, 378 S., 30 Abb., 17 Tab., dt. Broschur, 213 x 142 mm
ISBN 978-3-86962-070-1
29,50 EUR
Journalisten brauchen Nähe zu den Mächtigen, um informiert zu sein – und sollen doch unabhängig bleiben. Eine Netzwerkanalyse untersucht die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren mit dem Ergebnis, dass jeder Dritte informelle Kontakte zu Eliten unterhielt. Das ist gut für die Informationsbeschaffung, aber verlieren Journalisten dadurch nicht die nötige Distanz?
Sie begleiten Politiker auf ihren Auslandsreisen, nehmen an Hintergrundrunden im Kanzleramt teil und sind zu Gast auf Geburtstagsfeiern der Wirtschaftselite. Die deutschen Leitmedien sind eng mit den Eliten aus Politik und Wirtschaft verflochten. Doch wird ihre Unabhängigkeit und damit ihre Kritikfähigkeit durch diese Kontakte nicht stark beeinträchtigt? Und umgekehrt: Ab wann beeinflusst die Meinung der Eliten die Auswahl der Nachrichten und die Stoßrichtung der Kommentare?
Im neuen Band Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse aus dem Herbert von Halem Verlag macht der Autor Uwe Krüger die Verflechtungen zwischen Journalismus, Politik und Wirtschaft durch eine aufwändige Netzwerkanalyse sichtbar. Dabei fallen vor allem die dichten Verbindungen von leitenden Journalisten der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Welt und der Zeit ins NATO- und US-affine Elitenmilieu auf. Eine anschließende Frame- und Inhaltsanalyse zu außen- und sicherheitspolitischen Themen stellt die Konformität dieser Journalisten mit ihren Bezugsgruppen dar.
Meinungsmacht erscheint in der Reihe des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung (IPJ), herausgegeben von Prof. Dr. Michael Haller und gefördert von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig
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Ein weiteres interessantes Buch ist:
Wolfgang Engler: Lüge als Prinzip Der aufrichtige Gang
Ahbe / Gries / Schmale (Hrsg.): Die Ostdeutschen in den Medien. Das Bild von den Anderen nach 1990
Leipziger Universitätsverlag, 2009, 217 S.
ISBN: 978-3-86583-391-4
Preis: 24,00 €
Dieses Buch hat nach seinem Erscheinen ein kleines erhebliches Echo in den Medien, vor allem in ostdeutschen Medien und Foren, ausgelöst. Es zeigt – mit wissenschaftlicher Exaktheit und dem Renommee von internationalen Wissenschaftlern – ein Unbehagen an der Behandlung Ostdeutschlands und seiner Bewohner durch die überregionalen Leitmedien des bundesdeutschen Diskurses zu belegen. Diese Medien (Der Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung usw.) sitzen im Westen, sie beschäftigen in großer Mehrheit Journalisten mit westdeutscher Sozialisation und Berufsqualifikation, sie werden dominierend in Westdeutschland genutzt. Dass sie westdeutsche Identitäten stützen müssen und aus diesem Blickwinkel die Ostdeutschen als die „Anderen“ konstruieren, wird darin genauer analysiert. „Nicht was ARD und ZDF aus Ostland berichten, wenn sie’s mal tun, stört die Ostler, sondern daß es klingt wie Auslandsjournal“, meinte Christoph Dieckmann schon 1996 auf den Mainzer Tagen der Fernsehkritik. Damit sprach er ein Problem an, dass die Darstellung Ostdeutschlands durchaus richtig charakterisiert.
* Für folgende Konzerne lagen die Umsatzzahlen von 2010 bei der Publikation des Rankings im April 2011 noch nicht vor: Sony Entertainment, Nippon Hoso Kyokai, Advance Publications, Fuji Media Holdings, RAI, France Television, The Hearst Corporation, Tokyo Broadcasting, Naspers Group. In diesen Fällen wurden die Umsatzzahlen des vorherigen Geschäftsjahrs als Grundlage genommen.
Update: Am 27.Mai 2011 wurden die aktuellen Umsatzzahlen der japanischen Medienkonzerne Sony, Nippon Hoso Kyokai, Fuji Media Holdings und Tokyo Broadcasting Systems in das Ranking eingepflegt, deren Geschäftsjahr jeweils von Anfang April 2010 bis Ende März 2011 verlief. Es kam dabei zu folgenden Verschiebungen im Vergleich zum im April 2011 publizierten Ranking: Nippon Hoso Kyokai stieg vom 22. auf den 18. Platz, Fuji Media Holdings stieg vom 28. auf den 22. Platz, Tokyo Broadcasting stieg vom 46. auf den 38. Platz. Ende Juni 2011 wurde France Televisions‘ Umsatzzahl für das Geschäftsjahr 2010 veröffentlicht. Der Konzern stieg im Ranking von Platz 39 auf Platz 38. Im Herbst 2011 wurde die Jahresumsatzzahl von The Naspers Group aktualisiert. Der Konzern stieg im Ranking von Platz 48 auf Platz 36. Anfang 2012 wurde die Jahresumsatzzahl von RAI aktualisiert. Der Konzern fiel im Ranking von Platz 38 auf Platz 40.
Bei den Umsatzzahlen von Advance Publications, The Hearst Corporation, Bloomberg und Tribune Co. handelt es sich um Schätzungen.
Interessant hierzu ist auch der Medienanalyzer
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