Glanz und privater Reichtum…
‚Wissen ist Macht‘ sagt ein altbekanntes Sprichwort ’nichts Wissen macht auch nichts‚ heisst es weiter.
Wir sehen die schönen Fassaden, wir sehen, wieviel Neues jeden Tag entsteht, wir sehen die vielen tätigen, sich erholenden, ihre Freizeit gestaltenden Menschen. Doch können wir wirklich wissen, was um uns herum geschieht? Oder sind das alles nur Vermutungen? Es ist nicht nur eine philosophische Frage: Wie können wir erkennen, worin das Wesen unserer Gesellschaft besteht?
Und wenn wir heute nun wirklich im Kapitalismus leben, woher kommt dann diese Gleichgültigkeit? Woher kommt die so scheinbar überall zu spürende Zufriedenheit mit einer der schlimmsten Ausbeuterordnungen der Weltgeschichte? In der BRD haben sich im Verlaufe der Jahrzehnte schon sehr viele Menschen erfolgreich mit dem Kapitalismus arrangiert. Sie haben ihren Frieden geschlossen mit all der Ungerechtigkeit, der Ausbeutung, der Armut, dem ständigen Gerede von den Sparzwängen, und mit der herrschenden Kriminalität in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens: ‚Solange ich nicht selbst davon betroffen bin, geht mich das nichts an. Was schert mich fremdes Leid? Euer Elend kotzt mich an…‘ – so vernimmt man gelegentlich die Redensarten gutsituierter Kleinbürger, die anderweitig gerade – ähnlich wie zu Johann Tetzels Zeiten – ihr Gewissen beruhigend, eine kleine Spende den Opfern des Hurrikans, den armen Kindern in Afrika, in Rumänien oder sonstwo haben zukommen lassen, ohne sich der Widersprüchlichkeit ihres Tuns bewußt zu werden: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ – Nicht vergleichbar ist das alles mit dem, was wir damals in der DDR unter Solidarität verstanden, als ein ganzes Volk sein Mitgefühl und seine Unterstützung dem vietnamesischen Volk erwies – oder dem chilenischen, dem angolanischen, dem Volk von Nikaragua und anderen. Nicht vergleichbar ist das alles mit der Lebensweise der Menschen in einem sozialistischen Land. Woher kommt nun diese Gleichgültigkeit in der BRD? Woher kommt diese Zufriedenheit? Es sind die geheimen Verführer. Es sind die Massenmedien, es ist die bürgerliche Kultur und Lebensweise, deren Einfluß auf das Denken der Menschen, die diese „Trägheit“ bewirken…
Der Klassencharakter der Kultur
Kultur ist zunächst nichts weiter als ein Spiegelbild der Lebenstätigkeit der Menschen. Sie ist Ausdruck von Naturbeherrschung, Geistesbildung, des moralischen und künstlerischen Reifegrades. Und sie beeinflußt wiederum rückwirkend gesellschaftliche Prozesse. Kultur wirkt sich aus auf die herrschende Weltanschauung, auf die Ideologie und auf den jeweiligen Klassenstandpunkt. „In der Klassengesellschaft“, so beschreibt es das Kulturpolitische Wörterbuch, „bestimmen die Produktionsverhältnisse über die Klassenpolitik, den sozialen Inhalt und die Entwicklungsrichtungen der Kultur. Der Charakter der Kultur einer jeden Gesellschaftsformation wird durch Faktoren bestimmt, die in letzter Instanz aus der historisch-konkreten Form der materiellen Produktion hervorgehen.“ [1] Kultur zeigt sich auch darin, wie Menschen in der Lage sind ihr eigenen Lebensziele zu verwirklichen und wie sie sich am öffentlichen Leben beteiligen. Zweifellos hat Kultur Klassencharakter. Und der läßt sich gut verstecken hinter dem schwammigen Begriff „Kultur der Moderne“.
Potjomkin´sche Dörfer
Kultur und Lebensweise im Kapitalismus
Die Menschen können nur so leben, wie die herrschende Klasse es ihnen ermöglicht. Heute gibt die Bourgeoisie den Rahmen vor.
Sie bestimmt, was gerade „in“ ist, was Mode ist, was Kunst ist, welche Musiktitel wir hören dürfen usw.
Schon Tucholsky sagte:
„Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht.“ [2]
Und da hatte er recht; einschließlich des letzten Satzes. Über Freiheit wird noch zu reden sein. Und es ist ein Irrtum anzunehmen, die Welt werde immer komplizierter und schwerer zu durchschauen, weil die Wissenschaften immer komplizierter, der Wissensumfang immer größer werde. In Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt: je weiter entwickelt die Wissenschaft, desto einfacher wird die Welt; kompliziert ist sie lediglich für den Alltagsverstand. (nach Peter Hacks) [3] Das ergibt sich schon daraus, daß Bildung heute in der bürgerlichen Welt ein Luxusgegenstand ist. Von Allgemeinbildung, wie sie einst im Sozialismus üblich war, gibt es heute kaum noch eine Spur.
…und das Elend
Der seriöse Kulturbetrieb: Theater, Kunstgalerien, Konzerthäuser…
In der bürgerlichen Gesellschaft gibt es trotz aller immer wieder angekündigter und auch vollzogener Sparmaßnahmen einen ausgeprägten Kulturbetrieb, der sich allerdings wie alles andere auch im Kapitalismus „in betriebswirtschaftlicher Hinsicht rechnen“ muß. Daß heißt, man wirft bspw. Musikern eines Orchesters vor, daß sie „zu teuer“ seien (ungeachtet eines Übermaßes an Konzertveranstaltungen und Gastspielen, die man ihnen abverlangt!) oder man spekuliert an Hand von Besucherzahlen über die Rentabilität eines Theaters, das sich ohnehin schon nicht mehr leisten kann, mal keine ausverkaufte Vorstellungen zu geben, von sozialkritische Angeboten ganz abgesehen. Der gehobene bürgerliche Kulturbetrieb ist zu einem Unterhaltungsmedium für die Begüterten, zu einem Laufsteg für die Schickeria geworden. Massenveranstaltungen gibt es zur Genüge. Nicht immer nur schlechte, zuweilen auch geniale, künstlerisch wertvolle und – durchaus auch kritische. Doch was an Kultur dann übrigbleibt, ist billiger Kommerz, ein blasser Abglanz von Unterhaltung und künstlerischer Kreativität. Kultur statt Klassenkampf ist hier die Maxime.
Und in ärmeren Ländern wird alles das abgeschafft, was bislang zur Kultur gehörte: Kulturhäuser, Zirkusse, Zoos, Bibliotheken, Schulen usw. Hier wurden z.B. die Tiere eines Zoos einfach erschossen, weil kein Geld mehr dafür da war:
Die Manipulierung des Bewußtseins
Nicht jede Form der Meinungsbeeinflussung ist zugleich auch eine Manipulierung; Wissensvermittlung zum Beispiel ist es nicht. Der staatsmonopolistische Kapitalismus kommt jedoch ohne eine Manipulierung des Bewußtseins nicht aus. Das geschieht größtenteils unmerklich. Doch was wird damit bezweckt?
„Das erklärte Ziel der Manipulierung ist es, das Bewußtsein der großen Masse des Volkes – deren objektiven Interessen – den volksfeindlichen Klasseninteressen der Monopolbourgeoisie und ihrer imperialistischen Ideologie so weit als möglich anzupassen.
Ohne daß sich die Massen dessen bewußt werden, sollen sie in ihrem Weltbild, in ihren Denkgewohnheiten und Verhaltensweisen, in ihren Gefühlsregungen und ästhetischen Interessen, in ihrer gesamten Lebensweise den reaktionären Klasseninteressen der Imperialisten untergeordnet werden.
Die Manipulierung zielt auf die permanente Uniformierung des Geistes, darauf, den Menschen zu einem ‚von außen gelenkten‘, d.h. im Sinne der Monopole gelenkten Objekt zu degradieren, das völlig ausgeschlossen ist von der Planung und Leitung der Gesellschaft, vom Mitbestimmen und Mitdenken.“ [4]
Freilich werden heute immer häufiger auch ‚Mitmachfallen‘ eingebaut, bei denen der Bürger das Gefühl hat, in einem demokratischen Prozeß mitzuwirken, wie z.B. Mediationsverfahren, Bürgerhaushalte, Community Organizing, ’strategische‘ Dialoge usw.
Die bürgerliche Demokratie ist und bleibt eine Mogelpackung! [5]
Der bürgerliche Staat: Zwischen Irreführung, Betrug und Gewalt
Daß der bürgerliche Kulturbetrieb in erster Linie dazu dient, die Werktätigen vom Klassenkampf, vom Kampf um ihre legitimen Rechte, vom Kampf um ein wenig mehr Gerechtigkeit abzuhalten, hatten wir bereits festgestellt. Hier gilt ein altes Rezept: Zuckerbrot und Peitsche! Schmeichelei und brutale Staatsgewalt. Die gesellschaftliche Wirklichkeit indessen zeigt: Irreführung der Menschen durch Schönfärberei und ein paar lächerliche Zugeständnisse sind oft viel wirkungsvoller als Gewalt. Während man Schulkinder im Sinne von Gewaltfreiheit erzieht, ist staatliche Gewalt, sind Erpressung, Nötigung und Sanktionierung von Staats wegen keine Seltenheit. „Die Erfahrungen der bürgerlichen und gutsherrlichen Regierungen der ganzen Welt“, schrieb Lenin 1917, „haben zwei Methoden der Niederhaltung des Volkes gezeitigt. Das erste ist die Gewalt. (…)
Aber es gibt noch eine andere Methode, eine Methode, die die durch eine Reihe großer Revolutionen und revolutionärer Massenbewegungen ‚klug gewordene‘ englische, deutsche und französische Bourgeoisie zur höchsten Vollkommenheit gebracht hat.
Es ist das die Methode des Betrugs, der Schmeichelei, der Phrase, der millonenfachen Versprechungen, der lumpigen Bettelgaben, der Zugeständnisse im Unwichtigen, der Erhaltung von Wichtigem.“ [6]
Das Fressen vor dem Hintergrund des Weltgeschehens
Das Unterhaltungskarussell dreht sich…
Wenn es überall in den Kommunen, im Länder- und im Bundeshaushalt der BRD Kürzungen gibt, so doch in wenigstens zwei Bereichen nicht: in der Rüstung und in der Informationspolitik. Während der Politik und der Propaganda relativ enge Grenzen gesetzt sind, so ist der Unterhaltungsindustrie jegliche nur denkbare Spinnerei erlaubt. Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.
L.Bisky schreibt: „In der BRD wurden im Jahre 1970 104,8 Millionen Platten aus einer Produktion umgesetzt. Es ist ein Geschäft, das zunehmend in großen Konzernen konzentriert wird, die kleinere Plattenfirmen aufkaufen, weil diese nicht mehr konkurrenzfähig sind. Sorgfältig werden Schlager- und Popstars lanciert, auch das Fernsehen mischt hier mit. (…)
Bob Dylan sagte einmal: ‚Der Dollar macht die Taschen voll und die Hirne leer.’…“ [7]
Mit welchen Methoden arbeiten die geheimen Verführer?
(1) Nachrichtenauswahl:
Es werden nur die Informationen mitgeteilt, die den Imperialisten dienlich sind. Sie wahren damit den Anschein von Objektivität und verhindern zugleich, Zusammenhänge zu erkennen.
Schlagzeilen ersetzen Erklärungen.
Beispiel: „Ein amerikanischer Flugzeugträger hat gerade Hilfsgüter für die Opfer des Hurrikans abgeladen“… ist das Lüge, Halbwahrheit oder gezielte Desinformation? Oder ist es Absicht?
(2) Erfolgsmeldungen:
„XY baut eine neue Montagehalle“, „mehr Störche in diesem Jahr“, „unsere Neuen im Monat September“ (mit Babybild), „Rentenerhöhung um 2%“ …es trifft zu, läßt keine Verallgemeinerungen oder Schlußfolgerungen zu.
(3) Ablenkung:
Durch Sensationen und menschliche Tagödien: Eine äußerst emotional wirkende Methode, mit der vom Alltag abgelenkt wird. Nur am Rande erfährt man dann etwas über Gebührenerhöhungen, Pkw-Maut, erhöhtes Briefporto usw.
In aller Ausführlichkeit werden Details verbreitet über Unwetterkatastrophen, Zugunglücke, Flugzeugabstürze u.a.
(4) Die Scheinwelt der Phantasie:
Unzählige Filme, Comics, Bücher und Videospiele lassen nicht nur die ‚Gamer‘ vergessen, was um sie herum geschieht.
(5) Reality-TV:
Mit Hilfe von Personen (die man dafür bezahlt) wird ein Scheinbild von der Wirklichkeit vorgezeichnet, um skandalträchtiges Verhalten, Hilfebedürftigkeit und schnelle Hilfe, das Verhalten eines Hundes, besondere Talente oder ausgefallene Hobbies vorzuführen… eine inszenierte ‚Normalität‘!
(6) Seichte Unterhaltung:
Über Belanglosigkeiten wird ausführlich berichtet: bis in Einzelheiten wird zelebriert, was dieser oder jener „Prominente“, gesagt habe, welche Fahreigenschaften ein Maserati hat oder welche Kleidung oder Diät gerade zu empfehlen sei…
(7) Gezielte Zweckmeldungen:
„RWE ein fallender Riese“ …nicht immer ist sofort erkennbar, was damit bezweckt wird.
Nachrichten, die verunsichern und verwirren, weil die Hintergründe nicht bekannt sind.
Warum funktionieren die Methoden der Verführer?
Hier sei noch einmal Bisky zitiert:
„Warum glauben die Bundesbürger derartige Märchen? Wir wollen nur auf die wichtigsten Gründe eingehen:
1. Die Bevölkerung ist auf die Massenmedien angewiesen. Der einzelne Bundesbürger kann sich ohne die Informationen der Medien kein Bild von den Ereignissen in der Welt machen.
2. Die kapitalistischen Massenmedien arbeiten sehr geschickt. Die Bourgeoisie hat langjährige Erfahrungen in der Bewußtseinsmanipulation.
3. Das Bildungssystem und zahlreiche öffentliche Einrichtungen in den kapitalistischen Staaten bereiten die Manipulation vor und sind an ihr beteiligt. Erst im Zusammenwirken von Massenmedien und Bildungssystem sowie öffentlichen Einrichtungen wird jenes Ausmaß an Manipulation erreicht.
4. Aufgrund ihrer sozialen Lage kann die Mehrzahl der Arbeiter und Angestellten im Kapitalismus von sich aus kein wissenschaftlich fundiertes Klassenbewußtsein entwickeln, das eine Garantie gegen die Manipulation wäre.“ [8]
[1] Kulturpolitisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin (DDR), 1975, S.285.
[2] Kurt Tucholsky: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 10, Reinbek bei Hamburg 1975, S. 110-112.
[3] Peter Hacks: Die Maßgaben der Kunst, Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin, 1978, S.48.
[4] ebd. S.354
[5] siehe: Thomas Wagner, „Die Mitmachfalle“, oder: „Demokratie als Mogelpackung“, erschienen im Papyrossa Verlag.
[6] W.I.Lenin: Die Aufgaben des Proletariats in unserer Revolution, in: W.I.Lenin, Werke Bd.24, Dietz Verlag Berlin, 1959, S.48.
[7] Lothar Bisky: Geheime Verführer, Verlag Neues Leben, Berlin (DDR), 1980, S.101f.
[8] ebd. S.109.
P.S. Lothar Bisky hat sich in seinem Buch sehr gründlich und in sehr scharfer Form mit dem Zusammenspiel von bürgerlicher Kultur, Massenmedien und ideologischer Beeinflussung im Kapitalismus auseinandergesetzt. Leider hat Bisky´s Linke vergessen was die Sache des Proletariats ist. Also sei sie hier mal daran erinnert.
Von der Sklaverei zur Zinswirtschaft
„Du wurdest wie alle in die Sklaverei geboren, und lebst in einem Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für deinen Verstand.“
Morpheus (Matrix)
Es ergibt sich die nur auf den ersten Blick erstaunliche Tatsache, dass die Ausbeutung im Laufe der Jahrtausende ihrem Wesen nach gänzlich gleich geblieben ist. Es ist grundsätzlich dasselbe, ob in der Vergangenheit der Sklave als Arbeitsmotor infolge seiner persönlichen und daher wirtschaftlichen Unfreiheit unmittelbar für seinen Herrn fronen musste; oder ob im heutigen Privatkapitalismus der Arbeitende vorwiegend infolge des Geld- und Bodenmonopols – also infolge einer unfreien Wirtschaft – nur einen um den Zins verkürzten Arbeitsertrag erhält oder ob schließlich in dem von den Marxisten gepredigten Staatskapitalismus, der sich fälschlich als Sozialismus ausgibt, infolge der Monopolisierung nahezu der gesamten Wirtschaft durch den Staat der Grundsatz der wirtschaftlichen Unfreiheit zur höchsten Potenz erhoben, die Ausbeutung also auf die Spitze getrieben wird, wobei der Zwangsarbeiter zusehen muss, was – nach Befriedigung der Ansprüche der herrschenden Bürokratie und des riesenhaft aufgeblähten Staatsapparates, die begreiflicherweise den Vorrang genießen – zuletzt für ihn übrig bleibt. In allen drei Fällen ist das Ausbeutungsprinzip dasselbe geblieben, bedingt das Monopol die Einschränkung oder gar den Ausschluss der Konkurrenz und damit zugleich die Ausbeutung.
Nur in der Technik der Ausbeutung besteht ein Unterschied.
…
War es früher erforderlich, Sklaven, das heißt persönlich unfreie Menschen, zu halten, um sie auszubeuten, so bringt die Zinswirtschaft das Kunststück fertig, den Menschen sämtliche persönlichen und politischen Freiheiten zu gewähren und sie trotzdem auszubeuten. Obgleich Zinsnehmer und Zinszahler (angeblich) rechtlich einander gleichgestellt und ebenbürtig sind, vermag der eine sich die Früchte der Arbeit des anderen anzueignen. Diese legalisierte Ausbeutung beruht, wie gesagt, auf dem Vorhandensein von Monopolen. An die Stelle des Sklavenhalters ist im modernen Rechtsstaat der Zinsbezieher, an die Stelle des Sklaven der Zinszahler getreten. Die Ausbeutung erfolgt nicht mehr unmittelbar durch die Aneignung der Arbeit des Sklaven, sondern mittelbar durch das Monopol. Es ist begreiflich, dass die Sklaverei für die Ausbeuter uninteressant wurde, seitdem man die wirtschaftliche Unfreiheit der Auszubeutenden – diese einzige Voraussetzung einer jeden Ausbeutung – anstatt durch persönliche Freiheitsberaubung durch die Monopole zu erzielen vermochte.
Dein Gefängnis ist, das du meinst mit der Zinsabschaffung wäre schon alles erledigt, aber das ist nicht so. Ausbeutung gab es schon vorher.
Daher ist auch nicht der Zins das Problem, sondern die Möglichkeiten Reichtum anzusammeln. Der Reichtum der eigentlich denen gehört die ihn erschaffen – dem Volk.
Also lässt sich eine grundsätzliche Änderung nur dadurch schaffen, das man diesen Kreislauf des Ansammelns von Reichtum durchbricht.
99% des Luxus steht über 99% der Zeit nur herum, wird völlig überteuert verkauft, geparkt und gewartet. Warum können es nicht andere Menschen nutzen?
Andersrum hat kein Mensch einen Stundenlohn von 1000 Euro verdient, so fleissig kann garkeiner sein. Tatsächlich sind jene die schwer arbeiten meisst auch die am schlechtesten Bezahlten, während kluge Menschen denken sie hätten einen natürlichen Anspruch auf bessere Löhne. Warum? Nur weil ihnen die Natur mehr Grips geschenkt hat? Nur weil sie die Schulbank gedrückt haben, während andere putzen waren, sind sie doch nicht besser? Und Bildung sollte allen kostenlos zur Verfügung stehen. Jeder sollte sich nach eigenem Interesse daran bedienen können.
Tatsächlich sollte man einen Job gern machen, aber das wird durch Menschen verhindert die meinen, das nur sie es richtig machen. Die mit Kameras ihre Arbeitnehmer überwachen oder auf andere Weise gängeln, statt einzuplanen das Menschen Fehler machen und sich auch anhand von Fehlschlägen weiter entwickeln. Sie erzeugen unnötig Druck der krank macht und am Ende nur Unkosten verursacht.
Was wir also brauchen ist mehr ein völliges Umdenken das wir alle Teile der Gesellschaft mitnehmen und das wir auch alle Teile der Gesellschaft brauchen. Das jeder einen Lohn verdient hat von dem sie Leben können und das man aus jedem Verlierer auch einen Gewinner machen kann, nicht nur umgedreht.
Kapitalismus erzeugt wenige Gewinner aber sehr sehr viele Verlierer. Und um das zu erreichen plündern sie die Welt und ihre eigene Spezies. Das ist völlig unsinnig.
Was wir brauchen ist also eine völlig andere Sichtweise in der es nicht um Kapital geht. Das wir selbst das Kapital sind. Diese Welt bräuchte garkeinen Zins.
Das wir unsere Welt nicht mehr über die Maßen ausplündern und das es eben nicht nur um das Anhäufen von Reichtum einzelner geht, sondern das eine gesunde zufriedene Gesellschaft Teil unserer Umwelt ist und auch uns glücklicher und zufriedener macht.
Dein ganzes Konzept ist bestenfalls eine kurzfristige wirtschaftliche Entlastung aber es führt nicht zu einer anderen Gesellschaft und schon garnicht zu einem grundlegendem Umdenken. Deshalb fördern wir dein Konzept nicht. Weil es einfach nur eine neue Form der Ausbeutung schaffen würde. Kapitalisten sind da äußerst kreativ.
Das Titelfoto mit der gut gemachten Glasarchitektur steht für mich 1:1 was ich in Berlin immer mal gesehen: Die in einschlägigen Kids vielen vielen Restaurants mit hübschen Holztischen und ner Menge Kerzen, welche sehr! gut besucht waren. Da ich nicht ganz neu und nicht ganz doofig in Berlin weilte, wusste ich, dass Normalo dort nicht essen kann, weil zu teuer.
Ich fragte mich stets: Wie geht das? Wie passt das zusammen? Sehe ich in diesen Cafés die Minderheit, welche hinten rechts noch wohlbestallt? Muss wohl so sein.
Der Artikel beantwortet meine Frage nicht. Er beantwortet die andere Frage: Wie kommt es, dass die Leute froh apathisch dahinwarten, bis sie vollendet komatös sein werden?
Ich denke schon, dass die, welche keine Verbindung zu ihren Herzen und welche kein Gefühl mehr haben, die Zionisten und ihre Knechte in Bank, Wirtschaft, Politik und Medien es geschafft haben, eine grosse Mehrzahl der Menschen hier eingelullt zu halten, wie mit Chemie ruhig gehaltene, bemitleidenswerte Mastschweinchen. Gib dein Fleisch freiwillig, Onkel schenkt dir Ritalin dafür.
Wie viele Menschen bringen Hirn, Herz, Gefühl, Intuition auf, um den Rattenfängern den Schirm inn Arsch zu stecken, wegzugehen und eine menschenfreundliche, erdenfreundliche Realität zu schaffen???
Tja gute Frage, ich denke das Herz sagt ja, nur der Verstand ist total verwirrt. Das ist die Salamitaktik des Kapitalismus, der den Menschen das ganzheitliche Denken abgewöhnt hat um sich an Kleinteiligkeit kaputt zu analysieren. Das Problem dabei ist das man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, sonst würden die Menschen recht schnell begreifen das sie einfach nur die Revolution von 89 weiterführen müssen. Das das nur eine Bildungspause war.
Denn ihr Herz will Gerechtigkeit, nur ihr Verstand ist mit Sinnlosigkeiten zugedröhnt wie „der Verbraucher bestimmt was es im Laden gibt“.
Real muss er sich meisst mit dem zufrieden geben, was es gibt weil er sich das andere nicht leisten kann oder weil es schlichtweg nicht angeboten wird.
Das dieser Satz in einer Monopolbestimmten Welt totaler Käse ist, bemerkt er garnicht, also kommt er auch nicht auf die Idee das Monopol zu bestrafen und es abzuschaffen um Marktvielfalt herzustellen.
Und solche Beispiele gibt es tausendfach in allen Bereichen des Lebens.
Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.
Sehr guter, nachdenklicher Beitrag!
Wird wahrscheinlich auch wieder nur von denen gelesen, die ohnehin auf die imperialen Medien verzichten – immerhin hab ich ihn gleich mal weiter verbreitet… 😉
Ja danke, immer schön breit trampeln… Je mehr Leute begreifen das wir das alles nicht brauchen, desto mehr Leute sind auch bereit ihren heissgeliebten Kapitalismus zu Gunsten einer besseren Gesellschaft aufzugeben.